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Analysis paralysis, oder: Was tun, wenn man sich verzettelt hat

Sie kennen das Problem: Sie wollen einfach nur schnell neue Unterhosen kaufen, und dann stehen Sie vor einem riesigen Regal mit schwindelerregender Auswahl. Die grundlegende Entscheidung – Männer- oder Frauenunterhose – treffen Ihr Körper und/oder Ihre persönliche Vorliebe. Aber dann geht’s erst richtig los. Geschmeidige Seide, funktionelle Mikrofaser, praktische Baumwolle, Satin, Jersey, Feinripp, Funktionsunterwäsche, Boxershorts, Slip, Briefs, mit Eingriff oder ohne, Tanga, Boy Shorts, oder doch lieber den ordentlich geräumigen Oma-Schlüpper? Alles nervt, und Sie beschließen, dass das mit dem Unterhosenkauf doch nicht so dringend ist. DAS ist analysis paralysis.

Analysis paralysis“ ist der englische Ausdruck für die Lähmung, die uns oft überkommt, wenn wir zwischen zu vielen Möglichkeiten auswählen müssen. Durch das übermäßige Analysieren und Abwägen sind wir gar nicht mehr in der Lage, eine Entscheidung zu treffen. Zugrunde liegt dieser Lähmung die Angst, die falsche oder auch nur nicht die optimale Entscheidung zu treffen. Das eigentlich vernünftige Abwägen von Alternativen wird so zu einem Hemmschuh. Statt ein Projekt oder einen Prozess weiterzubringen, werden Zeit und Ressourcen in einen Entscheidungsprozess gesteckt, der keinerlei Mehrwert hat, weil er zu keinem Ergebnis führt.

Diese Lähmung gibt es auf allen Bereichen, in denen Menschen aus mehr als zwei Möglichkeiten auswählen müssen (ehrlich gesagt können auch schon zwei Möglichkeiten zu viel sein!). Von privaten Entscheidungen bis hin zu Unternehmensentscheidungen auf höchster Ebene, nichts und niemand ist absolut vor der analysis paralysis gefeit. Gerade die vielen Möglichkeiten des Internets machen die analysis paralysis sozusagen für jeden zugänglich. Besonders hart ist es für alle, die sich mit Marketing und Content befassen, Bereiche, die schon per Definition vielfältig und breit gefächert sind. Zum Glück haben wir einige gute Tipps, wie Sie sich aus der Lähmungsfalle befreien können.

  1. Gestehen Sie sich ein, dass Sie feststecken. Die Situation ignorieren hilft nichts. Sie müssen das jetzt irgendwie anpacken – wie genau ist egal. Hauptsache, Sie tun etwas.
  2. Fragen Sie sich: „Was läuft gerade gut? Was funktioniert?“ Setzen Sie da an und bauen Sie darauf auf. Wenn eine bestimmte Art von Content für Sie besonders gut funktioniert, dann veröffentlichen Sie mehr davon. Eine bestimmte Art der Kundenansprache bringt Ihnen nicht nur aktuell, sondern sozusagen auch historisch immer viel Resonanz? Dann bauen Sie das aus.
  3. Konzentrieren Sie sich auf ein einziges Ziel. Und damit Sie bei der Auswahl des Ziels nicht wieder in eine analysis paralysis verfallen: Lassen Sie einfach Ihr Team entscheiden, was gemacht wird. Zur Not können Sie auch einfach Ziele auf Haftnotizen an die Wand kleben und dann einen Dartpfeil werfen. Mehr Content? Super, machen Sie das. Modernere Website? Klasse Idee. Einen neuen Newsletter aufsetzen? Geiler Scheiß. Ganz egal welches Ziel – Hauptsache ist: Sie fangen mit einem an.
  4. Schneller ist besser. Wenn es ein Ziel gibt, dass Sie schnell und unkompliziert erreichen können, dann fangen Sie direkt damit an. Wenn sich etwas schnell ändern lässt, dann tun Sie das. Ob das einfach mal mehr Anzeigen sind, die Sie für kurze Zeit wo auch immer schalten, oder ob Sie Ihre besten Blogbeiträge neu veröffentlichen – was sich kurzfristig und ohne viel Aufwand umsetzen lässt, wird umgesetzt. Wir wissen ja, was zu langes Überlegen und Planen anrichten kann – schnelle Aktion ist in dieser Situation also gut.
  5. Akzeptieren Sie, dass Sie auch einfach mal versagen. In den allerwenigsten Situationen entscheiden einzelne Aktionen über Leben und Tod, oder realistischerweise: über Gedeih und Verderb eines Unternehmens. Manche Sachen gehen einfach in die Hose. Das muss man einfach hinnehmen, weitermachen, Fehler korrigieren und: nicht aufgeben. Perfektionismus kann der größte Feind effektiven Handelns sein.
  6. Setzen Sie sich erreichbare Ziele. Große Ziele, Langzeitziele, ehrgeizige Ziele sind toll. Nicht so toll ist es, wenn sie uns überwältigen und sich damit praktisch selbst abwürgen. Statt 1.000 neuen Fans auf Facebook könnte das Ziel für die nächsten vier Wochen auch lauten: 30 echte Interaktionen mit Fans. Statt eines Auftragsplus von sieben Prozent über den Newsletter innerhalb des nächsten Quartals können Sie auch einfach mal anstreben, dass sich die tatsächliche Leserate für Ihren Newsletter verdoppelt. Ein kleines Ziel nach dem anderen erreichen ist super, auch so machen Sie einen Schritt nach dem anderen zu Ihrem großen Ziel.

Der US-amerikanische Autor Seth Godin, der sich mit dem Phänomen der analysis paralysis beschäftigt hat, dampft die Lösung auf einen ganz einfach Satz ein: No matter what, don‘t do nothing – Hauptsache, Sie tun überhaupt irgendetwas.

Und natürlich gibt es für eine eventuelle analyis paralysis im Bereich Marketing, Content und Social Media auch noch eine besonders gute Lösung: Wenden Sie sich einfach an die Profis … beispielsweise an uns! Wir helfen Ihnen dabei, sich von der Lähmung zu befreien.