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ChatGPT und weshalb Sie es vielleicht nicht unbedingt brauchen

ChatGPT

ChatGPT ist derzeit eines der ganz heißen Themen für alle, die sich auch nur ansatzweise online bewegen, also vielleicht auch für Sie. Falls Sie noch gar nicht damit in Kontakt gekommen sind, keine Panik, wir holen Sie hier wissensmäßig schnell mal ab.

[Kurzfassung: Ja, wir haben’s uns angeschaut, man kann es an vielen Stellen sinnvoll einsetzen, aber es ist nicht die Antwort auf alle Fragen. Wir beraten Sie gerne.]

Also: ChatGPT ist ein Chatbot, also ein virtueller Roboter, der sich mit Menschen „unterhalten“ kann. GPT steht für generative pre-trained transformer. In diesem Kontext ist ein transformer eine Arbeitsweise, mit der ein Computer einen Text, oder genauer eine Reihe von Zeichen, in eine andere Reihe von Zeichen übersetzen kann. Das kann dann als Ergebnis eine tatsächliche Übersetzung haben, also von einer Sprache in eine andere. Je nachdem, was dem transformer als Anweisung und Vorlage vorgegeben wird, kann er aber auch andere Umwandlungen oder Bearbeitungen vornehmen, beispielsweise kann er aus Stichpunkten einen fertigen Langtext generieren. Je öfter ChatGPT benutzt wird, desto mehr Daten hat er zur Verfügung, und desto besser kann er antworten. Er lernt sozusagen aus Ihrem Feedback – Sie kennen ja das Kästchen mit „War diese Antwort hilfreich?“

Chatbots in einer schlichteren Form sind heutzutage schon weit verbreitet. Viele Online-Shops haben beispielsweise Chatfunktionen, bei denen die Kund*innen oder Seitenbesucher*innen nicht mit einem echten Mitarbeiter sprechen, sondern eben mit dem Bot. Der reagiert dann auf bestimmte Stichworte in der Frage und bietet vorgefertigte Antwort an, der Bot überlegt sich die Antwort nicht eigens für Sie. Solche Chatbots können durchaus praktisch sein, denn gerade auf Shopping-Websites ist das Eintippen einer Frage in das – meist dauerhaft anzeigte – Chatfenster nämlich einfacher, als langwierig irgendwo nach einer Information zu suchen. (Pssst, kleiner Hinweis an die Programmierer: Wenn an einer bestimmten Stelle immer wieder dasselbe gefragt wird, kann man vielleicht die Programmierung nachjustieren und die User Experience verbessern!)

Problematisch wird es, wenn wir das generative in ChatGPT zu ernst nehmen, der Chatbot also etwas „erschaffen“ soll. Vielleicht haben Sie gelesen, dass ChatGPT Texte schreiben kann, die Schüler als Hausarbeiten, Studenten als Seminararbeiten, Wissenschaftler als ihre Forschungsarbeiten abgeben können. Das kann er aber nicht, er kann nur Texte ausgeben, die so wirken wie solche Arbeiten. ChatGPT kann nur das produzieren, was ihm an Inhalt und Regeln vorgegeben wird. Er kann nicht selbständig kreativ sein. Das ist in etwa so wie ein Papagei, der gelernt hat (durch Feedback, etwa in Form von Lob oder Leckerli), wann er etwas sagen muss. Was er da sagt, weiß er nicht, er kennt die Bedeutung nicht, er kann auch nicht von seiner „Vorgabe“ abweichen und denselben Inhalt selbst formulieren. Ganz genauso kann ChatGPT etwas produzieren, das einer Doktorarbeit oder einem Business-Plan oder auch nur einem Gespräch täuschend ähnlich sieht. Er wurde mit Informationen dazu gefüttert, was das spezifische Vokabular eines Themenbereichs ist, wie die Texte oder Konversationen üblicherweise aussehen und strukturiert sind. „Wenn es genauso aussieht und genauso klingt wie ein wissenschaftlicher Text, was ist dann der Unterschied?“ fragen Sie jetzt vielleicht. Wir fragen zurück: Kennen Sie vielleicht diese Sketche, bei denen fremdsprachige Comedians so tun, als sprächen sie Deutsch? Jeder weiß was gemeint ist, es klingt wie Deutsch – außer halt, man spricht wirklich Deutsch. So ähnlich ist das mit ChatGPT.

Und jetzt kommen wir zum Kern der Sache, der Sie und uns betrifft: Natürlich können Sie die Texte für Ihren Shop oder Ihre Website von ChatGPT erstellen lassen. Sie bekommen dann aber eben einen Text, der nur so aussieht wie ein „echter“ Text. Für Bereiche wie etwa das Umsetzen einer Aufgabenstellung in HTML oder das Verfassen von flüssig lesbaren Katalogtexten beispielsweise ist das kein Problem.

Wenn Sie aber Texte wollen, die Sie, Ihr Unternehmen, Ihre Werte vermitteln wollen, dann ist unserer Meinung nach ChatGPT nicht der richtige „Mitarbeiter“. Um Ihre Zielgruppe emotional und kompetent anzusprechen, um maßgeschneiderte SEO-Texte zu verfassen, um Ihre Wertschätzung für Ihre Kunden in jeden Text zu legen, führt für uns noch lange kein Weg an handgemachten Texten vorbei. Das gilt umso mehr, je individueller Sie Ihre Texte haben wollen, und je spezieller Ihr Produkt, Ihre Dienstleistung, Ihre „Nische“ sind.

Falls Sie wissen wollen, ob und wo der Einsatz von ChatGPT für Ihr Unternehmen sinnvoll ist, oder ob ein von Menschenhand und -hirn erschaffener Text für Sie vielleicht doch besser ist: Wir stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung. Und zwar persönlich!